Erhöhtes Infarktrisiko bei plötzlichen starken Temperaturschwankungen
Herzinfarkte häufen sich nicht nur bei kalten Temperaturen. Auch plötzliche starke Temperaturschwankungen können nach den Ergebnissen einer neuen Studie für herzkranke Menschen gefährlich werden.
Es lässt sich nicht leugnen, dass global die Temperaturen kontinuierlich ansteigen. Dies bringt vermehrt extreme Wettersituationen mit sich, darunter starke Temperaturveränderungen von einem Tag auf den anderen.
Ob letztere einen zusätzlichen Stressfaktor für Herzpatienten darstellen, war Gegenstand einer Untersuchung von Forschern der University of Michigan in Ann Arbor. Bei 30.404 Patienten, die in 45 Krankenhäusern mit einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) behandelt wurden, waren die Assoziationen mit lokalen Temperaturschwankungen am Tag vor der Herzattacke ermittelt worden.
Insgesamt zeigte sich, dass pro Temperaturschwankung von 5 Grad das Herzinfarktrisiko um 5% anstieg. Je größer der Temperaturunterschied, desto deutlicher der Anstieg des Infarktrisikos.
Die zweite Beobachtung: In warmen Jahreszeiten führten die Temperaturschwankungen zu mehr Herzinfarkten als in kalten Jahreszeiten. An heißen Sommertagen mit extremer Temperaturschwankung stieg die Herzinfarktrate auf das Doppelte im Vergleich zu Tagen, an denen die Temperaturen mehr oder weniger konstant hoch waren.
Da große Temperaturveränderungen in der Regel vorhersehbar sind, sollten KHK-Patienten an diesen Tagen erhöhte Vorsicht walten lassen, raten die Studienautoren.
Literatur
Hitinder Gurm: Daily Temperature Fluctuations and Myocardial Infarction: Implications of Global Warming on Cardiac Health. Vorgestellt beim Kongress des American College of Cardiology (ACC) 2018, 10.–12. März 2018, Orlando; FL