Schwere PAVK-Komplikationen signalisieren eine ungünstige Prognose
Bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) sind frühere PAVK-Komplikationen und kritische Extremitäten-Ischämien Prädiktoren für eine erhöhte Morbidität und Mortalität. Sie erhöhen das Amputations- und Sterberisiko erheblich. Eine kombinierte Therapie mit Rivaroxaban und ASS reduziert diese Risiken.
Eine Autorengruppe um Dr. Sonia Anand aus Hamilton, Kanada, stellte bei der Jahrestagung des American College of Cardiology eine neue Auswertung der COMPASS-Studie vor. In dieser Studie war bekanntlich bei 27.395 Patienten mit stabiler KHK und/oder PAVK nachgewiesen worden, dass die Sekundärprävention mit Rivaroxaban/ASS effektiver vor schweren kardiovaskulären Komplikationen schützt und die Mortalität im Vergleich zu einer ASS-Monotherapie reduziert.
In der aktuellen COMPASS-Analyse galt das Augenmerk 6.391 Studienteilnehmern mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit. Von diesen hatten während der 2,1jährigen Studienzeit 128 Patienten schwere Extremitäten-Komplikationen (MALE: major adverse limb events) erlitten. Als MALE galten schwere Gliedmaßen-Ischämien, die zu Interventionen (Angioplastie, Bypass-OP, Thrombolyse) oder zu Amputationen führten. Bestimmt wurden Prädiktoren für diese vaskulären Komplikationen mittels multivariater Regressionsanalyse sowie die Prognose der von MALE betroffenen Patienten.
Frühere interventionelle oder operative revaskularisierende Eingriffe, Amputationen sowie Fontaine-Stadien 3 und 4 erwiesen sich als Risikofaktoren für das Auftreten schwerer PAVK-Komplikationen, berichtete Anand. 25 der 128 Patienten mussten sich einer Amputation unterziehen, 7 erlitten eine schwere kardiovaskuläre Komplikation, 14 verstarben.
Patienten, die mit ASS/Rivaroxaban behandelt wurden, wiesen ein signifikant geringeres Risiko für periphere Gefäßkomplikationen auf als Patienten unter ASS-Monotherapie. Auch nach schweren PAVK- Komplikation hatten Patienten unter der Kombination eine bessere Prognose.
Literatur
American College of Cardiology’s 67th Annual Scientific Session, Orlando, 10.-12. März 2018
Eikelboom JW, et al., N Engl J Med 2017; 377: 1319-30