AHA-Kongress 2015

Nutzt intensive Blutdrucksenkung auch Diabetespatienten?

Seit der SPRINT-Studie gilt ein niedrigeres Blutdruckziel von systolisch unter 120 mmHg für Patienten mit arterieller Hypertonie wieder als ein legitimes Ziel. Diabetiker waren an SPRINT nicht beteiligt. Eine Nachauswertung der ACCORD-Studie spricht dafür, dass vielleicht auch Diabetes-Patienten von intensiverer Blutdrucksenkung profitieren.

KHK: Verbessert Ranolazin die Lebensqualität nach PCI?

Eine routinemäßige Behandlung mit Ranolazin nach perkutaner Koronarintervention führte in einer Studie insgesamt zu keiner Verbesserung von Angina-Pectoris-Häufigkeit und Lebensqualität. Bei bestimmten Patienten schien diese Therapie dennoch von Vorteil gewesen zu sein.

Nach ASD-Verschluss weniger Migräne mit Clopidogrel

Eine neue Studie stützt die duale Plättchenhemmung mit ASS und Clopidogrel als Option, mit der sich neu aufgetretene Migräne-Attacken nach Verschluss eines Vorhofseptumdefekts reduzieren lassen. 

Antidot gegen Faktor-Xa-Hemmer macht Fortschritte

Der Wunsch, mit spezifischen Antidota die gerinnungshemmende Wirkung von direkten oralen Antikoagulanzien rasch aufheben zu können, könnte schon bald Wirklichkeit werden. Im Hinblick auf Faktor-Xa-Hemmer profiliert sich der Wirkstoff Andexanet alfa als vielversprechender Kandidat. Komplette Ergebnisse zweier placebokontrollierter Studien liegen jetzt vor.

Nitrat bremst Bewegungsaktivität bei Herzinsuffizienz

US-Forscher hatten erwartet, durch Behandlung mit einem Nitrat die körperliche Bewegungsaktivität von Patienten mit Herzinsuffizienz bei erhaltener systolischer Funktion erhöhen zu können. Doch das Gegenteil trat ein. 

Stickstoffmonoxid als Nierenschutz in der Herzchirurgie

Chinesische Untersucher haben in einer Studie geprüft, ob sich durch intra- und postoperative Gabe von Stickstoffmonoxid renalen Komplikationen bei Herzoperationen entgegenwirken lässt. Tatsächlich waren nephroprotektive Effekte nachweisbar. 

Starke LDL-Senkung mit nur zwei Injektionen pro Jahr?

Ein neuer Therapieansatz – die PCSK9-Synthese-Hemmung durch RNA-Interferenz - scheint eine mindestens sechs Monate anhaltende Reduktion der PCSK9-Konzentrationen und in der Folge auch der LDL-Cholesterinspiegel zu ermöglichen.

Mehr Endokarditiden nach Änderung der ESC-Leitlinien?

Eine Studie aus Holland bringt eine Zunahme von Endokarditiden in zeitlichen Zusammenhang mit veränderten Leitlinien-Empfehlungen zur Endokarditis-Prophylaxe.

Wirkt Ranolazin bei koronarer Mikroangiopathie?

In der RWISE-Studie ist geprüft worden, ob eine kurzfristige Behandlung mit Ranolazin bei koronarer mikrovaskulärer Dysfunktion günstige Auswirkungen auf pektanginöse Beschwerden und myokardiale Perfusionsreserve hat.

DAPT-Risikoscore soll helfen, die Therapie zu individualisieren

Eine längere als 12-monatige duale Plättchenhemmung nach perkutaner Koronarintervention beugt Herzinfarkten vor, erhöht aber zugleich das Blutungsrisiko. Ein neu entwickelter klinischer Risikoscore – der DAPT-Score – soll bei der individualisierten Entscheidung helfen, welcher Patienten von dieser Therapie profitiert und welcher nicht.

Gesunder Lebensstil: Verbesserung in der Gruppe

Gemeinschaft macht stark – unter diesem Motto hat eine Gruppe spanischer und amerikanischer Kardiologen unter der Leitung von Professor Valentin Fuster, Direktor des Mount Sinai Heart and Physician-Hospital in New York und Herausgeber des „Journal of American College of Cardiology“, den Einfluss einer Gruppentherapie auf einen gesunden Lebensstil und die konsekutive Verbesserung kardiovaskulärer Risikofaktoren untersucht.

Telemonitoring bei Herzinsuffizienz enttäuscht

Kürzlich durchgeführte große Studien bzgl. der Telemedizin bei Patienten mit Herzinsuffizienz (z. B. Tele-HF, TIM-HF) zeigten keine Überlegenheit gegenüber der konventionellen Betreuung. In der Studie BEAT-HF wurde über eine Intensivierung der Betreuung versucht, einen besseren Effekt zu erzielen.

Kardio-MRT zeigt: Schon früh Herzschäden bei dicken Kindern

Bei Kindern und Teenagern die übergewichtig sind, treten bereits früh pathologische Veränderungen des Herzmuskels auf, wie Ergebnisse einer kleinen MRT-Studie aus den USA.

Nach akutem Koronarsyndrom: Vareniclin unterstützt Nikotinverzicht

Die EVITA-Studie zeigt, dass bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom eine schon vor der Krankenhausentlassung initiierte Raucherentwöhnung mit Vareniclin Erfolg haben kann.

Absetzen geschieht häufig aufgrund leichterer Nebenwirkungen

Einer neuen Auswertung der PEGASUS TIMI 54-Studie zufolge setzten viele Postinfarkt-Patienten Ticagrelor als Bestandteil einer dualen Plättchenhemmer-Therapie im ersten Jahr aufgrund von relativ gering- bis mäßiggradigen Blutungen und Atembeschwerden ab. Eine bessere Patienten-Aufklärung könnte dem vorbeugen.

Rekonstruktion oder Ersatz der Herzklappe – was ist besser?

Bei ischämischer Mitralklappeninsuffizienz bevorzugen Herzchirurgen derzeit die Mitralrekonstruktion gegenüber dem Klappenersatz. Aktuelle Zwei-Jahres-Ergebnisse einer randomisierten Vergleichsstudie stärken jedoch jetzt den Stellenwert der Klappenersatz-Operation, die in puncto Stabilität des Behandlungsergebnisses sogar Vorteile zu bieten scheint.

Antidiabetikum Empagliflozin senkt Herzinsuffizienz-Risiko um ein Drittel

Einer neuen Auswertung von Daten der bahnbrechenden EMPA-REG-Studie zufolge reduziert der SGLT2-Inhibitor Empagliflozin bei kardiovaskulär erkrankten Diabetikern auch das Herzinsuffizienz-Risiko schnell, deutlich, und unabhängig davon, ob bereits eine Herzschwäche vorliegt.

Stärkere Blutdrucksenkung: SPRINT-Studie setzt neue Maßstäbe

Die SPRINT-Studie setzt neue Maßstäbe für die antihypertensive Therapie. Ihre Ergebnisse lassen es als ratsam erscheinen, vor allem bei Hypertonikern mit hohem kardiovaskulärem Risiko niedrigere als die bisher empfohlenen systolischen Blutdruckwerte anzustreben. Denn das zahlt sich prognostisch aus.

Herzinsuffizienz: Neuer Therapieansatz empfiehlt sich für weitere Erforschung

Omecamtiv Mecarbil, ein neuartiger Wirkstoff zur Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz, hat sich in einer Phase-II-Studie mit günstigen Effekten auf Herzfunktion und -struktur für eine weitere klinische Erforschung auf breiterer Basis empfohlen.

Mit Hausmacherkost kommt der Diabetes seltener

Selbst zubereitete Mahlzeiten scheinen gegenüber Essen außerhalb der eigenen vier Wände langfristig mit einem gesundheitlichen Vorteil hinsichtlich der Entwicklung von Typ-2-Diabetes einherzugehen, legen Daten einer amerikanischen Studie nahe.