Erneut bestätigt: COVID-Impfung für Herzinsuffizienz-Patienten unbedenklich
Bedenken wurden laut, dass die mRNA-Impfung gegen COVID-19 den Zustand von Herzinsuffizienzpatienten verschlechtern könnte. Nun macht eine Studie erneut deutlich: Diese Sorgen sind unberechtigt!
Die mRNA-Impfung gegen COVID-19 stellt für Patientinnen und Patienten mit einer Herzinsuffizienz kein Risiko dar. Die Sicherheit der Vakzine für diese Patientenpopulation hat sich in einer aktuellen Studie bestätigt. Die Ergebnisse werden im Rahmen des ESC-Kongresses 2022 in Barcelona als Abstract vorgestellt, sind vorab aber bereits in einer Pressemitteilung verkündet worden.
Neben dem Sicherheitsaspekt unterstreichen die aktuellen Daten erneut, wie wichtig die Impfung für die Prognose von Herzinsuffizienzpatienten ist: Die Vakzinierung ging nämlich in dieser Studie mit einem signifikant reduzierten Sterberisiko einher.
„Es sollte keine Bedenken geben“
„Die Studie legt nahe, dass es keine Bedenken geben sollte bzgl. kardiovaskulärer Nebenwirkungen von mRNA-Vakzinen bei Herzinsuffizienzpatienten“, schließt die Studienautorin Dr. Caroline Sindet-Pedersen vom Herlev and Gentofe Hospital im dänischen Hellerup aus diesen Befunden. Außerdem heben die Ergebnisse die günstigen Effekte der Impfung auf die Mortalität hervor, fügt die Medizinerin hinzu.
Verglichen haben Sindet-Pedersen und Kollegen die Prognose von 50.893 ungeimpften Herzinsuffizienzpatienten im Jahr 2019 mit dem Outcome von 50.893 an Herzinsuffizienz erkrankten Patienten im Jahr 2021, die zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer der beiden verfügbaren mRNA-Impfstoffe geimpft worden sind (BioNTech/Pfizer oder Moderna). Beide Gruppen waren hinsichtlich ihres Alters, Geschlechts und der Dauer der Herzinsuffizienzerkrankung gematcht, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Für ihren Vergleich dokumentierten die dänischen Mediziner alle Todesfälle, Fälle von sich verschlechternder Herzinsuffizienz, venöse Thromboembolien sowie Myokarditiden, die innerhalb von 90 Tagen nach der zweiten Impfung (geimpfte Gruppe) bzw. innerhalb desselben Zeitraumes in 2019 aufgetreten waren (ungeimpfte Gruppe).
Signifikant geringes Sterberisiko nach Impfung
Die Impfung ging in diesem Vergleich mit keinem erhöhten Risiko für eine sich verschlechternde Herzinsuffizienz, für venöse Thromboembolien oder Myokarditis einher, und zwar nachdem auf Begleiterkrankungen und Herzinsuffizienzmedikation standardisiert wurde. In der geimpften Kohorte waren in dem Beobachtungszeitrum 2,2% der Patienten verstorben, in der ungeimpften Kohorte betraf das 2,6% der Patienten – ein signifikanter Unterschied zugunsten der Impfung.
Die aktuellen Ergebnisse bestätigten damit die Befunde früherer Analysen, z.B. die einer im Juni publizierten Studie aus Hongkong.
Literatur
The abstract “Risk of worsening heart failure and all-cause mortality following mRNA COVID-19 vaccination in patients with heart failure: a Danish nationwide real-world safety study”, ESC Congress 2022; 26. bis 29. August in Barcelona
ESC-Pressemitteilung: COVID mRNA vaccines are safe in patients with heart failure, veröffentlicht am 22. August 2022