„Neue Räume für kardiovaskuläre Gesundheit“ – so lautet das diesjährige Motto der 88. Jahrestagung. Vom 20.-23.4. 2022 erwarten Sie über 300 wissenschaftliche Sitzungen, zum großen Teil CME-zertifiziert: nicht nur zu den Kernthemen der Kardiologie, sondern auch zu fachübergreifenden Diskussionen.
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Bei der vor allem für Hochleistungssportlerinnen und -sportler so wichtigen Entscheidung über die Freigabe „return to sports“ stehen Ärzte vor einem Dilemma. Einerseits will man mit Untersuchungen Sicherheit schaffen, andererseits ist die Aussagekraft einiger Befunde zweifelhaft.
Für die gängige Koronararterien-Bypass-OP ist in der Regel eine Sternotomie vonnöten. Eine neue Technik kommt ohne diesen invasiven Schritt aus. Wie Prof. Schächinger bei der DGK-Jahrestagung erörterte, hat die Methode für den Patienten damit entscheidende Vorteile. Für den Operateur ist sie allerdings aufwendiger.
Cardiolotsen sollen die poststationäre Versorgung von Herzpatienten verbessern. In einem Modellprojekt wurde das Konzept erfolgreich umgesetzt. Die Ergebnisse der begleitenden Studie könnten den Weg in die Regelversorgung ebnen.
Wie lässt sich Versorgungsforschung mit den modernen digitalen Möglichkeiten in der Medizin realisieren? Zum Beispiel mit einer App, wie CardioCoach, in die Patienten ihre Daten selbst eingeben.
Ein akutes Koronarsyndrom kann durch unterschiedliche Pathomechanismen ausgelöst werden. Eine Studie macht nun deutlich, dass die Prognose von Infarktpatienten wesentlich von der zugrunde liegenden Ursache abhängt. Durch diese Erkenntnis, hofft der Autor, könnten sich neue Therapieansätze ergeben.
Die Immunantwort auf eine SARS-CoV-2-Schutzimpfung ist bei organtransplantierten Patientinnen und Patienten deutlich abgeschwächt. Doch es gibt Möglichkeiten, auch bei ihnen eine Reaktion auszulösen, wie bei der DGK-Jahrestagung erörtert wurde.
Mobilfunk, Elektromotoren, Hochspannungsanlagen, Kernspin-Untersuchung: Wie gefährlich können elektromagnetische Interferenzen für Patientinnen und Patienten mit Schrittmacher- oder ICD-Implantaten werden? Einen Überblick gab Dr. Carsten Israel auf der DGK-Jahrestagung.
Die klinische Wirksamkeit von Empagliflozin bei Herzinsuffizienz könnte mechanistisch zumindest partiell mit günstigen Effekten des SGLT2-Hemmers auf den myokardialen Eisengehalt erklärbar sein, legen Ergebnisse einer bei der DGK-Jahrestagung vorgestellten Studie nahe.
Nur selten erreichen Hochrisikopatienten die von den Leitlinien empfohlenen LDL-Cholesterin-Zielwerte. Eine bundesweite Kampagne hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Zielwerterreichung in Deutschland zu verbessern. Erste Ergebnisse stimmen hoffnungsvoll.
Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern sind schwer dingfest zu machen, wenn sie selten auftreten. Hier können heute Smartwatches und Fitnessarmbänder weiterhelfen. Doch wie sollten solche Devices im Praxisalltag eingesetzt werden? Ein neuer Praxisleitfaden der EHRA gibt konkrete Hilfestellung.
Das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz eröffnet ein neues Spektrum im Management von Herzinsuffizienzpatienten. Es werden jedoch hohe infrastrukturelle und methodische Anforderungen an die beteiligten Akteure gestellt.
Manche Patienten mit Mitralinsuffizienz kommen weder für eine Operation noch für ein interventionelles Edge-to-Edge-Verfahren infrage. Katheterbasierte Mitralklappenersatzsysteme könnten für sie eine Lösung darstellen. Bei der DGK-Jahrestagung wurden nun erste Ergebnisse eines wenig invasiven transseptalen Klappensystems vorgestellt.
Mobilität bei Herzinsuffizienz ist erstrebenswert – was aber, wenn der Patient gleich eine Fernreise plant? Wann man ihn guten Gewissens ziehen lassen kann und was es zu bedenken gilt, verrät Prof. Stephan von Haehling aus Göttingen.
Auch im Fall des neuen Cholesterinsenkers Inclisiran ist die damit erzielte Senkung des LDL-Cholesterins interindividuell sehr variabel, wie aus Daten der ersten damit behandelten Patienten in einem deutschen Register hervorgeht. Das spricht für eine individualisierte Therapie.
In den ESC-Leitlinien wird eine TAVI erst ab einem Alter von 75 Jahren empfohlen. Das wiederum widerspricht anderen Leitlinien und Konsensusempfehlungen, wie Prof. Holger Thiele bei der DGK-Jahrestagung ausführte. Was heißt das nun für die Praxis?
Per Herzkatheter implantierbare kabellose Schrittmacher („leadless pacemaker“) haben an Bedeutung gewonnen. Gründe dafür erläuterte die Kardiologin Prof. Birgit Aßmus vom Uniklinikum Gießen bei der DGK-Jahrestagung 2022.
Routinemäßige Früherkennungsuntersuchungen für Krebserkrankungen sind in Deutschland fest etabliert. Für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es entsprechendes nicht. Der DGK-Präsident plädiert dafür, dieses Potenzial besser zu nutzen.
Wie steht es in Deutschland um die längerfristige leitliniengerechte Sekundärprävention nach einem Herzinfarkt. Aktuelle Informationen dazu liefert ein GULLIVE-R benanntes Großprojekt des DGK-Zentrums für kardiologische Versorgungsforschung.
Prof. Gerhard Hindricks, Tagungspräsident der 88. Jahrestagung der DGK, spricht im Interview über die Highlights des Kongresses und warum das diesjährige Schwerpunktthema kontrovers diskutiert werden wird.