Statine verlängern das Leben von Patienten mit PAVK
PAVK-Patienten sollten zuverlässig Statine in der höchsten verträglichen Dosierung einnehmen. Denn das scheint das Sterberisiko zu verringern, wie Ergebnisse einer Beobachtungsstudie aus der Schweiz nahelegen.
Neben Rauchstopp, Bewegung, gesunder Ernährung und Gewichtsregulation gehören Statine zu den Leitlinienempfehlungen bei peripherer Verschlusskrankheit (PAVK). Doch obgleich sie das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko reduzieren, ist die Therapietreue suboptimal: Nur gut die Hälfte der Patienten nehmen Statine, nur ein Drittel erreicht die LDL-Ziele < 70 mg/dl.
Nun zeigt eine aktuelle monozentrische Studie aus der Schweiz mit 691 symptomatischen PAVK-Patienten, die 50 Monate nachverfolgt wurden: Statine reduzieren bei PAVK die Mortalität, selbst wenn die Therapie spät begonnen wird. Die Patienten waren zwischen 2010 und 2017 am Swiss Cardiovascular Center der Universität Bern aufgenommen worden.
„Nie zu spät, die Statintherapie zu beginnen“
Die höchste Mortalität mit 33% bzw. 34% wiesen Patienten auf, die ihr Statin absetzten bzw. nie eines genommen haben. Wer sein Statin hingegen über 50 Monate zuverlässig einnahm, hatte ein nein deutlich niedrigeres Sterberisiko von 20%. Eine hochdosierte Statin-Therapie senkte die Mortalität auf 10%. Dosisreduktion ließ die Sterblichkeit hingegen in die Höhe schnellen.
„Die Studie zeigt, dass eine zuverlässige Statin-Einnahme essentiell für die Prognose bei PAVK ist. Es ist nie zu spät, mit der Therapie zu beginnen“, resümierte Studienleiter Dr. Jörn Dopheide von der Universitätsklinik Bern.
Literatur
Dopheide J.F.: Adherence to statin therapy drives survival of patients with symptomatic peripheral artery disease. Vorgestellt beim Kongress der European Society of Cardiology (ESC) 2019, 31.08. -04.09. 2019, Paris