Fixkombination bei pulmonaler Hypertonie vorteilhaft
Eine Studie bei pulmonaler Hypertonie hat eine Fixkombination aus Tadalafil und Macitentan mit den jeweiligen Monotherapien verglichen. Der Blutdruckeffekt wird durch die Kombination verdoppelt.
Nicht überraschend, aber überzeugend nachgewiesen: Die bei der ACC-Tagung in New Orleans vorgestellte Phase IIIA-Studie DUE zeigt, dass die Gabe des PDE5-Hemmers Tadalafil und des Endothelin-Rezeptor-Antagonisten Macitentan als Fixkombination den pulmonalen Widerstandsindex (PVR) bei Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) rund doppelt so stark absenkt wie die jeweiligen Monotherapien. Einen Vergleichsarm mit einer freien Kombination der beiden Substanzen gab es allerdings nicht.
An der DUE-Studie, die von Prof. Kelly Chin von der Universität Texas vorgestellt wurde, nahmen 187 Patienten mit PAH teil, die sich in Ruhe noch wohlfühlten, bei Belastung aber deutliche Einschränkungen hatten. Das entspricht den PAH-Klassen II und III gemäß WHO-Schema. Mehrheitlich handelte es sich um Frauen um die 50 Jahre. Rund die Hälfte hatte vorher wegen der PAH noch keine Medikation genommen. Behandelt wurde randomisiert über 16 Wochen mit entweder einer Fixkombination aus 10 mg Macitentan und 40 mg Tadalafil oder den jeweiligen Monosubstanzen in derselben Dosis. Patienten, die vorher schon Macitentan oder Tadalafil in Monotherapie einnahmen, wurden randomisiert zu entweder Fixkombination oder Weiterführung der bisherigen Therapie.
Signifikanter Vorteil für die Kombination
Prinzipiell wird die Kombination der beiden pharmakologischen Prinzipien bei der PAH von Leitlinien empfohlen, sodass es nicht überraschend kommt, dass die Studie mit einem Vorteil für die Kombination endete. Im primären Endpunkt fand sich eine Absenkung des PVR um rund 45 % bei Therapie mit der Fixkombination, gegenüber rund 23 % bei Therapie mit den Monosubstanzen. Das war für beide Vergleiche hoch signifikant, und es ging einher mit einem besseren klinischen Abschneiden beim 6-Minuten-Gehtest (6MWT). Für den Vergleich Fixkombination versus Tadalafil Monotherapie war das mit einer Verbesserung von 43 m vs 16 m auch signifikant, beim Vergleich zwischen Fixkombination und Macitentan Monotherapie gab es mit einer Verbesserung um 53 m vs. 39 m einen numerischen Vorteil. Für die Gesamtauswertung beim 6MWT wurde die Signifikanz nicht erreicht.
Ebenfalls erwartungsgemäß war der Anteil derer, die wegen unerwünschter Wirkungen die Therapie beendeten, bei Einsatz der Kombinationstherapie mit 8,4 % höher als in den Vergleichsgruppen. Bei Tadalafil-Monotherapie brachen 4,5 % ab, bei Macitentan-Monotherapie kein einziger. Insgesamt zeige die DUE-Studie, dass PDE5-Hemmern und Endothelin-Rezeptor-Antagonisten in einer Fixkombination angewandt werden könnten und dann gut vertragen würden, so Chin. Die Fixkombination erlaube eine rasche Einstellung auf eine optimale, leitliniengemäße Therapie und biete das Potenzial, gegenüber einer freien Kombination die Adhärenz zu verbessern.
Literatur
Chin K. Efficacy and safety of macitentan tadalafil fixed dose combination in pulmonary arterial hypertension: results from the randomized controlled phase III A DUE study. ACC 2023; Late-Breaking Clinical Trials IV. 6.3.2023, 8.30h-9.45h