Regelmäßiges Saunieren hilft gegen Bluthochdruck
Regelmäßiges Saunieren kann offenbar vor der Entstehung von Bluthochdruck schützen, so das Ergebnis einer großen prospektiven Studie aus Finnland.
Wer sich regelmäßig in die Sauna begibt, kann offenbar der Entstehung von Bluthochdruck vorbeugen. In einer finnischen Studie hatten Teilnehmer, die sich vier bis sieben solcher Schwitzeinlagen pro Woche genehmigten, ein um 45% geringeres Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln als jene, die nur einmal pro Woche saunierten. Bei zwei bis drei Sessions war das Risiko um 24% geringer.
Für die Autoren um Francesco Zaccardi von Universität Leicester könnte dieser Befund erklären, warum regelmäßiges Saunieren in früheren Studien mit einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einherging. „Unsere Ergebnisse deuten an, dass regelmäßige Saunagänge, die darüber hinaus für Wohlbefunden und Entspannung sorgen, Menschen zur Prävention von Bluthochdruck empfohlen werden können“, resümieren die Wissenschaftler.
Finnland bietet sich als Untersuchungsstätte für die Auswirkungen von regelmäßigen Saunagängen wie kein anderes Land an. Die Finnen gehen regelmäßig in die Sauna, und zwar unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status, betonen Zaccardi und Kollegen.
Die 1.621 teilnehmenden Männer waren in einem Alter zwischen 42 und 60 Jahren und hatten zu Studienbeginn keinen Bluthochdruck. Im Mittel wurden sie über 25,7 Jahre nachverfolgt. In dieser Zeit entwickelten 15,5% der Teilnehmer eine Hypertonie, definiert als Blutdruckwert > 140/90 mmHg oder Einnehmen von Antihypertensiva.
Der dosisabhängige Zusammenhang zwischen der Sauna-Frequenz und der Bluthochdruck-Prävalenz blieb auch nach Adjustierung auf potenzielle Störfaktoren bestehen.
Die positiven Effekte des regelmäßigen Schwitzens führen die Wissenschaftler zum einen auf die damit einhergehende verbesserte endotheliale Funktion zurück. Zum anderen beeinflusse Saunieren mit den extremen Wechseln von Heiß und Kalt das autonome Nervensystem positiv. Der mit der Hitze einhergehende Anstieg der Herzfrequenz führe zu einer gesteigerten Vasodilatation und verbessere die Gefäßfunktion, ähnlich wie man es bei leichter bis moderater Ausdauerbelastung beobachten könne.
Die Autoren weisen aber darauf hin, dass bei bestimmten Situationen, etwa bei orthostatischer Hypotension, ein Saunagang für die Gesundheit nicht zuträglich sein kann. Unklar ist auch, inwieweit sich weniger regelmäßige Saunabesuche – wie es wohl hierzulande eher üblich ist – sich auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.
Als Limitation ist zu erwähnen, dass die Frequenz der Saunagänge nur einmal zu Beginn der Studie via Fragebögen erfasst wurde.
Literatur
Zaccardi F, Laukkanen T, Willeit P et al. Sauna Bathing and Incident Hypertension: A Prospective Cohort Study. Am J Hypertens. 2017 Jun 13. doi: 10.1093/ajh/hpx102. [Epub ahead of print]