Sollte man den Blutdruck auf 63 oder besser auf 77 mmHg einstellen, und eher mehr als weniger Sauerstoff geben bei Patientinnen und Patienten, die einen Herzstillstand überlebt haben? Die Ergebnisse einer randomisierten Studie verdeutlichen jetzt: Ein weniger aggressives Vorgehen schadet nicht.
In Deutschland wird der hoch dosierte Grippeimpfstoff für Senioren bereits empfohlen. In vielen anderen Ländern ist das aber nicht der Fall. Eine randomisierte Studie könnte den Weg für einen breiteren Einsatz dieses Impfstoffes ebnen.
Nur die wenigsten Patienten mit akuter dekompensierter Herzinsuffizienz sind bei Klinikentlassung vollständig rekompensiert. Ein altbekanntes Medikament könnte die Situation verbessern, dafür sprechen die Ergebnisse einer randomisierten Studie. Doch die hat einen Knackpunkt.
Der rein hypothetische Verdacht, dass der bei Herzinsuffizienz eingesetzte Neprilysin-Inhibitor Sacubitril die kognitive Funktion in Richtung Demenz verändern könnte, wird durch eine neue Studie entkräftet. Sie bietet nicht den geringsten Anhaltspunkt für ein entsprechendes Risiko.
Sollten Ärzte ihren Patientinnen und Patienten dazu raten, Blutdruckmedikamente besser abends statt morgens einzunehmen? Gewisse Überlegungen scheinen dafür zu sprechen. Doch eine randomisierte Studie zeigt jetzt: Der Einnahmezeitpunkt ist egal!
Der Klimawandel lässt die globale Durchschnittstemperatur steigen, führt aber mancherorts auch zu Kältewellen. Diese gehen mit einem erhöhten Risiko einher, an Herzerkrankungen zu sterben, legen europäische Daten von mehr als zwei Millionen Teilnehmenden nahe.
Bessere Prognose dank einfacherer Therapie: Zum ersten Mal hat eine prospektive Interventionsstudie gezeigt, dass eine Polypille bei Herzinfarktpatienten nicht nur die Adhärenz verbessert, sondern auch kardiovaskuläre Todesfälle reduziert.
Für Menschen höheren Alters ist körperliches Training oft kaum mehr möglich. Eine Studie deutet nun an: Eine geringe Gehzeit am Tag reicht bereits aus, um ihr Sterberisiko zu senken.
Der Schadstoffgehalt in der Luft korrelierte in einer Berliner Studie mit der Häufigkeit von Herzinfarkten. Dass diese Assoziation nur bei Nichtrauchern, nicht aber bei Rauchern bestand, spricht nach Ansicht der Studienautoren sehr für einen ursächlichen Zusammenhang.
Kinder und Jugendliche, die zu wenig schlafen, scheinen eher zu Übergewicht und Adipositas zu neigen, legen aktuelle Daten nahe. Offenkundig wird auch, dass die meisten Teenager zu wenig Schlaf bekommen.
Ein Herzstillstand im Kontext einer Schwangerschaft ist ein seltenes Ereignis. Wenn es aber passiert, versterben die Frauen oft, zeigen aktuelle Registerdaten. Leider scheinen gefährdete Patientinnen im Vorfeld schwer identifizierbar.
Zehn „Hotline“-Sitzungen mit insgesamt 37 Präsentationen – das Angebot an neuen, für die Praxis potenziell wichtigen Studien ist beim diesjährigen Kongress der europäischen Kardiologengesellschaft ESC (26.–29. August 2022, Barcelona) außerordentlich groß. Hier eine Vorschau auf ausgewählte „heiße“ Studien.
Seit 2017 kann Cannabis in Deutschland zum medizinischen Zwecke verordnet werden. Daten aus Dänemark legen nun nahe, dass eine solche Therapie kardiovaskuläre Nebenwirkungen haben kann. Die Autoren halten das Wissen darum für wichtig, auch wenn das absolute Risiko gering ist.
Bedenken wurden laut, dass die mRNA-Impfung gegen COVID-19 den Zustand von Herzinsuffizienzpatienten verschlechtern könnte. Nun macht eine Studie erneut deutlich: Diese Sorgen sind unberechtigt!