Wie gefährlich es ist, wenn Herzinfarkt-Patienten sich selbst entlassen
Warum Patienten mit einem akuten Herzinfarkt nicht gegen den Rat ihres Arztes das Krankenhaus verlassen sollten, wird an einer Untersuchung aus den USA deutlich.
Wie riskant es für Herzinfarkt-Patienten sein kann, sich gegen den Rat ihres Arztes selbst aus dem Krankenhaus zu entlassen, zeigt sich an einer großen Kohortenstudie aus den USA.
Von den Patienten, die sich in dieser Studie selbst entlassen hatten, mussten mehr als ein Drittel aufgrund eines Reinfarktes erneut in die Klinik eingewiesen werden. Das Risiko dafür war nach Adjustierung auf andere Einflussfaktoren um mehr als Dreifache höher als für andere Herzinfarkt-Patienten (Odds Ratio, OR: 3,65; p< 0,001).
Die Autoren um Dr. Chun Shing Kwok schätzen, dass die Selbstentlassungen in dieser Kohorte 1.420 Todesfälle mehr verursacht haben. Insgesamt haben sie in der „Nationwide Readmission Database“ 2.663.019 Patienten ausfindig gemacht, die zwischen 2010 und 2014 in den USA wegen eines Herzinfarktes ins Krankenhaus eingewiesen worden waren. Wenige Patienten –1,5% – hatte sich entschieden, das Krankenhaus gegen Anweisung des Arztes frühzeitig zu verlassen. Junge Männer, Raucher und Alkoholkranke sowie STEMI-Patienten waren eher gewillt, das zu tun.
Gut jeder zehnte in dieser Kohorte musste innerhalb der nächsten 30 Tage unplanmäßig erneut ins Krankenhaus eingewiesen worden. Eine Selbstentlassung stellte sich als unabhängiger Risikofaktor heraus (Odds Ratio: 2,27).
Die US-Mediziner betonten deshalb, dass man Maßnahmen ergreifen sollte, damit sich solche Hochrisikopatienten nicht selbst entlassen.
Literatur
Kwok CS, Walsh MN, Volgman A, et al. Discharge against medical advice after hospitalization for acute myocardial infarction. Heart. 2018;Epub ahead of print.